Christoph Seitz
Mitentwickler der IPhone-Applikation "Spontacts"

Spontacts nennen Sie Ihre Applikation. Welche Idee steckt denn dahinter?
Spontacts steht für spontane Aktivitäten und Kontakte. Unsere App für iPhone und Android bringt Menschen im realen Leben zusammen. Wer Spontacts nutzt, lernt Gleichgesinnte kennen und trifft seine Freunde häufiger. Es geht dabei nicht um virtuelle Freundschaften wie bei Facebook. Spontacts fördert gemeinsame Erlebnisse im Hier und Jetzt, das heisst bei Sport, Kultur, Spiel und Ausgang.

Für welches Zielpublikum wurde die App entwickelt?
Spontacts ist eine mobile App für mobile Leute. Das können junge Berufstätige sein, die in eine neue Stadt kommen und sofort Anschluss suchen. Oder leidenschaftliche Sportler, die Sparring-Partner brauchen. Oder Leute, die sich einfach mal auf ein Bier treffen wollen.

Wie funktioniert denn das Ganze genau?
Spontacts baut auf den Stärken des Mobiltelefons auf und gibt einen direkten Zugang zu Menschen. Habe ich zum Beispiel Lust auf ein Tennisspiel, muss ich nicht mehr mein Adressbuch durchstöbern. Mit wenigen Klicks schreibe ich die Aktivität auf Spontacts aus. Nach wenigen Minuten weiss ich, wer sich für meine Aktivität interessiert und kann die Details im Chat diskutieren.

Wie wollen Sie die Privatsphäre der Nutzer gewährleisten?
Nutzerinnen und Nutzer bestimmen selbst, wie viel Information sie von sich preisgeben. Ihr Standort wird nicht automatisch erfasst, sondern von ihnen selbst gewählt. Andere Nutzer sehen dann die Distanz, nicht aber den genauen Aufenthaltsort. Wer sich unangemessen verhält, wird von andern Nutzern schnell gemeldet. Liegt ein Verstoss gegen die Nutzungsrichtlinien vor, löschen wir das Profil. Wir sind auch daran, eine Blockierfunktion einzubauen. Wer mit einem Nutzer nicht mehr in Kontakt sein will und diesen blockiert, wird für die blockierte Person quasi unsichtbar.

Sie haben Spontacts bewusst nicht als Datingportal konzipiert. Weshalb?
Seien wir ehrlich – niemand braucht einen weiteren Dating-Dienst. Was für uns zählt, sind Erlebnisse mit gleichgesinnten Menschen. Da sehen wir ein echtes Bedürfnis.

Welche Möglichkeiten der Kommunikation eröffnet mir Spontacts?
Spontacts verschafft mir Gehör, wenn ich eine tolle Aktivität habe. Die App benachrichtigt nur Leute, die sich potenziell für die Aktivität interessieren. Ab nächstem Jahr wollen wir auch Anbietern von ganz unterschiedlichen Freizeitaktivitäten einen Zugang zu freizeitbegeisterten Leuten geben. Wir arbeiten an den entsprechenden Schnittstellen und wollen diese in den nächsten Monaten einführen.

Welche Optionen sehen Sie in einer allfälligen Weiterentwicklung Ihrer Applikation?
Bisher haben wir darauf fokussiert, passende Freizeitpartner zusammenzubringen. Jetzt geht es darum, den Mix mit spannenden Freizeitangeboten anzureichern. Der Nutzer soll diese direkt in der App vorgeschlagen bekommen und als Gruppe buchen können. Wir haben unser Team unterdessen mit einem erfahrenen Manager aus dem Silicon Valley verstärkt. Die Firma in den USA ist in Gründung. Auch bei der Software-Entwicklung und im Business Development stocken wir auf. Es werden noch sehr viele innovative Ideen ins Produkt einfliessen.

Wie viele Mitglieder nutzen derzeit Spontacts?
In Zürich sind wir bereits auf sehr vielen iPhones installiert. Auch in Winterthur, Bern, Basel oder Luzern haben wir zahlreiche Nutzer. Ziel bis Ende Jahr sind 25 000 Registrierungen und 100 000 hergestellte persönliche Kontakte. Die eben erschienene Android-Version macht es uns einfacher, diese Ziele zu erreichen. Für 2012 ist die Expansion in Städte wie Berlin, New York oder London
geplant.