Bei Cloud-Services handelt es sich um IT-Lösungen, welche ohne eigene Infrastruktur, sekundengenau abgerechnet einfach über das Internet bezogen werden können.

Cloud-Services verfügen in der Regel über keine Mindestkonsumation und skalieren fast unendlich.

Damit können hohe Investitionen, vor allem bei zyklisch wechselnden Anforderungen, vermieden werden.

«Die Kosten für IT werden dadurch kalkulierbarer, die finanziellen Ressourcen stehen für das Kerngeschäft bereit», erläutert Roman Pfenninger von der Swiss-ICT-Fachgruppe Sourcing und Cloud.

Spezifische Herausforderungen

Durch die Nutzung von Cloud-Services eröffnen sich insbesondere kleinen und mittelgrossen Unternehmen neue Chancen für eine flexible Nutzung von leistungsfähigen IT-Ressourcen.

Die Herausforderungen für ein KMU bestehen vor allem darin, sicherzustellen, dass der potenzielle Lieferant die regulatorischen Anforderungen erfüllt und keine unnötige Bindung und damit Abhängigkeit verursacht.

Swiss ICT stellt hierfür ihren Mitgliedern Musterverträge und Kriterien für die Evaluation von Cloud-Dienstleistern zur Verfügung.

Des Weiteren muss ein KMU genau seine Bedürfnisse und den realen Verbrauch verstehen, damit es auch kosteneffizient Cloud-Services einkauft. Die Verrechnungsmodelle für Cloud-Services unterscheiden sich stark von Anbieter zu Anbieter.

Der Einsatz von Cloud-Services – insbesondere aus Flexibilitätsgründen – ist vielversprechend. Aufgrund der hochgradigen Standardisierung des Leistungsbezugs bieten Dienste aus der Cloud aber nur wenig Potenzial für flexible auf das Businessmodell zugeschnittene Lösungen.

«Durch die Bewertung strategischer und operativer Faktoren können auch KMU mit vergleichsweise wenig Aufwand zu einer Abschätzung des Cloud-Potenzials gelangen», betont Philipp Mueller von der Swiss-ICT-Fachgruppe Sourcing und Cloud.

Auch scheine es plausibel, dass auch grössere Unternehmen von zusätzlicher Flexibilität und Kostenvorteilen durch die Cloud-Nutzung profitieren können.

Vor allem wenn die genutzten Ressourcen flexibel verändert werden müssen, macht Cloud sehr viel Sinn und verkürzt die Reaktionszeit für Unternehmen erheblich.

Raum für neuartige Anwendungen

Andererseits sind bei einer Cloud-Migration aufgrund oft international ausgerichteter Strukturen der Cloud-Anbieter besondere organisatorische oder rechtliche Aspekte zu bedenken.

Es ist davon auszugehen, dass die mit der Cloud-Nutzung einhergehende Industrialisierung des Ressourcenbezugs den strategischen Wert bestimmter Anwendungen weiter reduziert.

Gleichzeitig entsteht durch die vielfältigen Möglichkeiten zur Orchestrierung von Diensten und der Integration von Cloud-Services in die interne IT-Landschaft auch Raum für neuartige Anwendungen.

Hier ist zu untersuchen, inwieweit der gezielte Aufbau einer Servicearchitektur zur Differenzierung vom Wettbewerb beitragen kann.