Der digitale Wandel lässt Unternehmen wenig Zeit, sich in ihren aktuellen Erfolgen zu sonnen.

Laut einer kürzlich veröffentlichten Studie des Marktforschungsunternehmens IDC („Anpassen oder die Segel streichen“) haben mehr als 50 Prozent der Schweizer Firmen die Notwendigkeit erkannt, dass sie sich in den nächsten zwei Jahren der digitalen Transformation stellen müssen, auf längere Sicht sind sogar 84 Prozent dieser Auffassung.

Als unverzichtbarer Bestandteil einer erfolgreichen Digitalisierung gilt unter Experten die Cloud.

Die Bereitstellung von IT-Ressourcen auf Abruf ermöglicht die Realisierung von Entwicklungs- oder Produktionskonzepten selbst dann, wenn nur wenig Investitionsspielraum vorhanden ist.

Allerdings liegt die Schweiz bei der Einführung von Cloud-Diensten noch stark zurück: Während in Frankreich als Europas Nummer 1 in diesem Bereich bereits 26 Prozent der Firmen auf flexible Rechenleistung aus dem Netz setzen und 50 Prozent entsprechende Pläne verfolgen, sind es in der Schweiz lediglich 8 beziehungsweise 44 Prozent.

Kostengünstige Verbindung neuer und vorhandener IT-Projekte

Erste Wahl für den Einsatz im Firmenumfeld sind Hybrid Cloud-Lösungen: Die Kombination von Public und Private Cloud ermöglicht nicht nur die Verbindung vorhandener und neuer digitaler IT-Projekte, sondern auch die Integration aller Front- oder Backoffice-Systeme.

Derzeit planen 38 Prozent der europäischen Unternehmen die Einführung von Hybrid Cloud-Services.

Der Hauptgrund für dieses Umdenken ist die damit einhergehende deutliche Reduzierung der Kosten dank der Cloud-Anbindung bei gleichzeitiger Haltung der kritischen Daten in der eigenen Infrastruktur.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist der zunehmende Bedarf an Flexibilisierung, Skalierbarkeit und Agilität bei der eigenen IT.

Für den Betrieb der Infrastruktur werden immer häufiger Cloud- und Carrier-neutrale Rechenzentren genutzt, da hier auch die direkte Verbindung in die Clouds möglich ist, und das öffentliche Internet vermieden werden kann.

Gleichzeitig profitiert der Nutzer von exzellenter Connectivity und erhöhter Betriebssicherheit. Als europäische Hybrid Cloud-Trendsetter gelten Großbritannien, Frankreich, Deutschland und die Niederlande.

Diese Märkte weisen die höchste Versorgung mit carrierneutralen Colocation-Rechenzentren, lokalen Cloud-Regionen und privaten Zugangspunkten auf.

Die Betreiber von Colocation-Rechenzentren bieten Unternehmen ein breitgefächertes Angebot für den externen Betrieb der IT-Infrastruktur.

Unternehmen können ihr Rechenzentrum entweder selbst am Colocation-Standort betreiben oder auf dort vorhandene Cloud- und Managed Service-Anbieter zurückgreifen, die den Betrieb der Infrastruktur für sie als Dienstleistung gewährleisten.

Colocation-Angebote mit regionaler Anbindung

Trotz ihrer immensen Vorzüge gibt es nach wie vor Vorbehalte gegenüber Cloud-Konzepten – vor allem was die sensiblen Themen Datensicherheit und Datenschutz betrifft.

Diese Punkte werden immer wieder gerne als Vorteil eines unternehmenseigenen Rechenzentrums genannt, während Cloud-Zugänge über das öffentliche Internet realisiert werden.

Doch solche Bedenken können leicht ausgeräumt werden: Inzwischen bieten die meisten grossen Cloud-Anbieter, Netzwerkbetreiber und Rechenzentrums-Anbieter die Möglichkeit, Hybrid-Cloud-Lösungen zu realisieren.

So wird ein Fremdzugriff praktisch unmöglich, die kritischen Daten bleiben auf der eigenen Infrastruktur in der Schweiz und die Flexibilität der Clouds ist trotzdem verfügbar.

Die meisten grossen Cloud-Service-Provider wie Microsoft Azure, IBM oder Google betreiben bislang keine Infrastruktur in der Schweiz.

Eine Ausnahme bildet Amazon Web Services: Als erster Hyperscale Cloud Provider bietet AWS einen Edge-Knoten bei Interxion in Glattbrugg, von dem aus man sich direkt in die AWS-Cloud einwählen kann.